Zauberkunst

Was ist Zauberkunst?

Als erstes müssen wir einmal klären, was Zauberkunst überhaupt ist? Wir sprechen hier nicht von Hexenwerk, schwarzer oder weisser Magie, sondern von Zauberkunst. Also all den Fähigkeiten, welche ich in Hoghwarts, der hohen Schule der Zauberkunst, lernen kann.

Zauberkunst ist eine Art der Unterhaltung, die dem Zuschauer mit Hilfe verschiedener Fähigkeiten, Ablenkungen oder trickreichen Finessen unterhaltend präsentiert wird.

Zauberkunst – Magie liegt in der Luft

Die Dame schwebt über dem Tisch, ein Kaninchen springt aus dem Hut, Münzen verschwinden und tauchen wieder auf. Jedes Kind kennt diese magischen Momente, wenn der Zauberer das Unmögliche vor unseren Augen möglich macht. Fasziniert schauen wir dabei zu und fragen uns: Wie macht er das nur?
Ja, wie macht er das nur? Die größte Magie in der Welt der Zauberer ist vielleicht die, dass es auch in unserem modernen Informationszeitalter immer noch so viele Fragen gibt, auf die es unmittelbar keine Antwort gibt. Zauberkünstlern gelingt es seit Generationen, ihre größten Geheimnisse für sich zu bewahren. David Copperfield, der vielleicht größte Magier unserer Zeit, hat in Las Vegas ein Museum eingerichtet, in dem man erfahren kann, wie was verzaubert wird. Nur: Der Eingang ist geheim! Selbst wahre Las-Vegas-Kenner können nicht sagen, wo die Tür zu diesem inzwischen fast schon sagenumwobenen Museum ist. Nur Magier, die Copperfield in seine geheime Welt der Tricks einweihen will, bekommen Zutritt. Die Welt der Magie bleibt für Außenstehende ein geheimer Ort.

Wie entstand die Zauberkunst?

Gaukler und Taschenspieler gab es schon immer. Schon bei den alten Griechen gab es Artisten, die von Ort zu Ort reisten und die Zuschauer mit ihrem Können verblüfften. Zauberkunst ist bis heute eine faszinierende Mischung aus Können, geschickten Fingern und reiner Psychologie. Ein guter Zauberer weiß, wann er seine Zuschauer wie ablenken muss. Das war schon bei den alten Griechen so, und genau auf diesem Gebiet hat sich bis heute nichts verändert. In anderen Völkern verschmolzen zeitweise Religion und Zauberei zu einem. Wenn Schamanen die Götter anriefen, verwendeten sie auch simple Tricks, um das Volk mit Rauchwolken und Götterbotschaften zu beeindrucken. Religiös gefärbte Magie und Tricks gingen lange Hand in Hand und machten im Mittelalter das Leben der Zauberkünstler schwer. Sie mussten aufpassen, nicht der Hexerei beschuldigt zu werden, und einige von ihnen bezahlten mit ihrem Leben für diesen Irrglauben.

Zauberkunst ist keine Zauberei

Erst nachdem im 17. Jahrhundert die ersten Bücher mit Anleitungen für Tricks erschienen waren, wurde klar, dass Zauberkünstler zwar magische Augenblicke erschaffen, aber keine bösen Zauberer sind, die sich mit Hexen und dem Teufel zusammen tun. Houdini, einer der größten Zauberkünstler der Geschichte kämpfte sogar äußerst verbissen darum, dass angebliche Magier, die behaupteten, mit dem Jenseits Kontakt aufnehmen zu können, entlarvt werden. Houdini, der wie kein anderer verstand, mit irrwitzigen Entfesselungsnummern das Publikum zu faszinieren, war ein erklärter Gegner der so genannten Spiritisten, die um die Jahrhundertwende in England und in den USA sehr modern waren. Er überführte einen Betrüger nach dem anderen und hielt daran fest, dass er jede angebliche Geisterbeschwörung in genau der gleichen Form als Trick auf einer Bühne vorführen könnte. Mit dem Ruf der Spiritisten ging es dank Houdini bergab. Die Zauberkünstler erlebten dank ihm jedoch einen bis dahin noch nie gekannten Aufschwung.

Zauberkunst von Märkten über den Salon auf die große Bühne

Seit dem späten Mittelalter traten Taschenspieler gerne auf Märkten auf. Auch heute noch kann man an Strandpromenaden und in Fußgängerzonen Straßenkünstler erleben, die mit ihren Tricks die Leute dazu bringen, stehen zu bleiben und ein paar Münzen zu spenden. Im 18. Jahrhundert konnten die trickreichen Gaukler so faszinieren, dass einige von ihnen auch bei Hof auftraten. Sowohl in Wien als auch in Paris waren diese „Salon-Magier“ sehr beliebt. Sie unterhielten die feine Gesellschaft und verblüfften vornehme Grafen und elegante Prinzessinnen. Ihre Tricks mussten dabei sehr gründlich durchdacht sein, weil die Zuschauer nahe vor dem Zaubertisch saßen, Zeit hatten und dem Künstler genau auf die Finger schauen konnten. Auch heute haben sich viele Zauberkünstler auf Salon-Magie spezialisiert, sie werden für Gesellschaften, größere Partys oder in kleineren Theatern gebucht und sie beziehen oft das Publikum in ihre Tricks mit ein. Verschwundene Geldscheine tauchen plötzlich bei einem Zuschauer wieder auf, dafür verschwinden Armbanduhren oder Zuschauer sagen etwas laut, was sie eigentlich nur gedacht hatten. Wenn die Künstler noch näher an ihr Publikum herantreten und direkt vor den Zuschauern am Tisch zaubern, spricht man von einem Close-Up Zauberer. Verblüffte Zuschauer erleben aus nächster Nähe, wie Geldstücke zwischen den Fingern verschwinden oder Gegenstände durch die Tischplatte nach unten wandern. Close-Up-Zauberer sieht man inzwischen auch häufiger im Fernsehen. Sehr bekannt ist der Magier Chris Kenner, in dessen Händen sich Münzen vermehren und Karten verschwinden.

Zauberkunst und große Illusionen

Zauberer arbeiten prinzipiell mit Täuschungen der Sinne. Der Zuschauer glaubt, etwas zu sehen, was es in dieser Form gar nicht gibt. Wenn für diese Sinnestäuschungen größere Aufbauten und eine komplizierte Technik erforderlich sind, dann wird aus einem Trick eine Illusion. Bekannte Illusionen sind die „schwebende Jungfrau“ oder die „zersägte Frau“. Aber die Welt der Illusionen ist unendlich. Das vielleicht größte Genie auf diesem Gebiet ist David Copperfield. Er arbeitet mit dramatischer Musik, einer ausgeklügelten Choreografie und ließ u.a. gleich die ganze Freiheitsstatue verschwinden. Unvergesslich war jener Augenblick 1986, als er durch die Chinesische Mauer schritt. Dabei war es unerheblich, dass Houdini der Erfinder genau dieser Illusion war. Er hatte nur mit einer normalen Mauer, nicht mit der chinesischen Mauer gearbeitet. Aber gerade in der Zauberei spielt es oft keine Rolle, ob ein Trick als solcher schon bekannt ist. Am wichtigsten ist immer die Art, wie er vorgeführt wird und ob einer kleiner wundersamer Moment voller Magie entsteht.

Zauberkunst für Kinder

Kinder schauen bei solchen Tricks begeistert zu und finden jeden Zauberer, jeden Trick und jede Illusion magisch. Trotzdem haben Kinder oft besonders viel Spaß bei speziellen Kinder-Zauberkünstlern. Oft werden sie in Zaubershows mit einbezogen, dürfen selbst einmal „Simsalabim“ sagen und den Zauberstab schwingen. Nicht zuletzt dank Harry Potter träumen viele der Kleinen davon, selbst einmal Zauberer zu werden. Bei einer Kindershow bekommen sie ein bisschen Gefühl dafür, wie es ist, auf der Bühne zu stehen.
Vielleicht werden sie ja einmal auf einer großen Bühne stehen? Vielleicht sogar in Las Vegas, wo die unumstrittenen Stars der Magie auftreten, von denen einige auch im TV berühmt geworden sind. David Copperfield, Siegfried und Roy, Chris Kenner, David Blaine und Lance Burton sind einige von ihnen, die es bis nach Las Vegas geschafft haben.