Zaubershow: Die Magier Harry Sher und Frank Zick haben die Illusion in Münster nach altem Muster neu verpackt
Münster: Was würden die modernen Magier von heute nur ohne Pyrotechnik und halb nackte Assistentinnen machen? Sie wären nach 20 Minuten mit ihrer Show fertig. Aber mit dem ganzen Drumherum, magischen Tänzen, Explosionen und wabernden Nebelschwaden lässt sich im Handumdrehen eine zweistündige Illusionsshow auf die Bühne bringen.
Das Duo „The Miracles“ hat am Freitagabend in der Münsterer Kulturhalle gut 500 Zuschauer mit ihrer nebulösen und musiklastigen Zaubershow „Der Spiegel der Wahrheit“ unterhalten. Der Kampf des Guten gegen das dunkle Böse zieht sich hierbei wie ein roter Faden durch alle Arten von Großillusionen. Es stört nicht, dass viele der Tricks bereits aus dem Fernsehen bekannt sind, denn die beiden Magier Harry Sher und Frank Zick haben die Illusionen neu verpackt – in einer mystisch-märchenhaften Geschichte. Fackeln und eine in geheimnisvolles Licht getauchte Bühne sorgen besonders bei den jungen Zuschauern für Gänsehaut und Spannung. Die beiden Magier – Sher als der Gute, Zick, der während der gesamten Show eine Monstermaske trägt, als böser Zauberer – sorgen gleich zu Beginn für ungläubiges Staunen.
Sher lässt sich in eine Art Gittertonne einsperren, aus der es allem Anschein nach kein Entrinnen gibt. Junge Assistentinnen wackeln kurz mit dem den Käfig umgebenden Vorhang, und plötzlich steht Magier Sher wieder auf der Bühne. An seiner Stelle schmachtet nun der Maskierte hinter Gittern. Dies alles geschieht binnen Sekunden. Das Publikum ist begeistert.
Boxen, Kisten und Käfige aller Art sind überhaupt ein wichtiger Bestandteil der Aufführung. Mal wird eine Assistentin in eine längliche Kiste gesperrt, welche dann zu einem quadratischen Kasten zusammengefaltet wird. Nachdem Schwerter die Arme durchbohrt haben und der Würfel danach wieder entfaltet worden ist, steigt die Hübsche vollkommen unversehrt aus ihrem Gefängnis. Dann wiederum wird eine zunächst leere Kiste von allen Seiten mit Holzplatten verschlossen. Magier Sher wedelt mit einem großen Tuch vor der Kiste herum, wirft es hoch und siehe da – dem Kasten entsteigt eine junge Dame im Leopardendress. Doch die Freiheit der Assistentin währt nur kurz, denn sofort wird sie in einen Käfig gesperrt. Tuch drüber, wedeln – und aus dem Käfig steigt der Magier mit der Maske. Die Assistentin ist verschwunden. Das alles geschieht natürlich unter Zuhilfenahme von viel Nebel, mystischer Musik und dem einen oder anderen Feuerwerk.
Doch es geht auch ohne solcherlei Zutaten. Ein kleiner Taschentuchtrick beweist dies. Einer der Magier zerbröselt ein Papiertuch in seinen Händen und macht eine magische Handbewegung. Daraufhin rieseln unzählige kleine Papierschnitzel auf das Publikum im Saal herab.
Zugabe-Rufe erhält eine Illusion, mit der Magier Sher nach der Pause aufwartet. Der Magier schwebt in der Luft. Keine Seile oder Schienen sind zu sehen, die den Zauberer in die Höhe befördert haben könnten. Ein faszinierender Anblick.
Vollends begeistert sind die Zuschauer schließlich von der letzten Illusion des Abends. Beide Magier wandeln durch einen sich drehenden Ventilator. Zwar sind nur die Schatten der Mutigen zu sehen, denn das Geschehen wird im entscheidenden Moment durch ein Stoffrollo und viel Nebel verdeckt. Die ungeklärte Frage aber, was dahinter wohl genau geschehen mag, ist das eigentlich Spannende an dieser Nummer. Denn dafür ist das Publikum in die Kulturhalle gekommen – um einfach verzaubert zu werden.
Nun würde mich ja mal interessieren ob auch einige „Zauberkollegen“ die Show angesehen und sich letztendlich auch verzaubern lassen haben.
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