Die Tage war es wieder so weit, Berlin´s Künstler-Elite traf sich zum Stammtisch. Ich bin leider nur viel zu sporadisch, alle paar Monate dabei, doch gibt es immer wieder interessante Themen wo es sich lohnt, eben mal vorbei zuschauen. Mal abgesehen von den verschiedenen Locations in Berlin, doch dazu später mehr. Dieses mal plauderten wir über den Künstler selbst, also sein Alleinstellungsmerkmal, wir plauderten über den der eins hat. Eigentlich plauderten wir solange bis wir eins hatten 🙂 Für manch einen ist es ein schwieriges Thema, denn wenn man nur auf Empfehlung arbeitet oder nur von Agenturen gebucht wird, gibt es die ein oder andere Hürde zu nehmen.

Künstlerstammtisch Berlin und der Schritt zum USP

Doch nun zum Thema, was bedeutet eigentlich „Alleinstellungsmerkmal“ und vorallem wofür brauche ich es, ich bin doch ganz gut – glaube ich und vernünftig gebucht werde ich auch. Schauen wir doch mal was Wikipedia dazu sagt:

Als Alleinstellungsmerkmal (engl. unique selling proposition, USP) wird im Marketing und in der Verkaufspsychologie das herausragende Leistungsmerkmal bezeichnet, mit dem sich ein Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt. Synonym ist veritabler Kundenvorteil. Das Alleinstellungsmerkmal sollte „verteidigungsfähig“, zielgruppenorientiert und wirtschaftlich sein, sowie in Preis, Zeit und Qualität erreicht werden. Der Begriff gehört zum Grundvokabular des Marketings. Ein Alleinstellungsmerkmal, d.h. ein einzigartiges Nutzenversprechen, soll mit dem Produkt verbunden werden.

Und in unserem Fall ist das Produkt eben die Show oder gar der Künstler selbst. Manch einer verwechselt bei seiner Showbeschreibung Alleinstellungsmerkmal mit einer Verkettung von Superlativen, der größte Magier, die schnellsten Effekte, die beste Unterhaltung, doch auf diese kommt es eben oftmals gar nicht an, wenn man mit anderen Eigenschaften punkten kann. Ich denke ein Thema was für Künstler sicherlich interessant ist, denn wie oft erlebe ich es, dass Kollegen zu mir sagen „kann das nicht alles eine Agentur machen, ich will doch nur meine Show machen“? Telefonakquise, Mailings, Marketing, Korrespondenzen, Rechnungen und wieder ein Angebot zwischendurch und dabei soll man immer noch den Überblick behalten? Und vorallem dies alles aus Eigeninitiative, Aktionen geplant von einer Hand, in den meisten Fällen auch allein durchgeführt, kann dies schon ziemlich schlauchen. Darüber waren wir uns alle schnell einig.

Mit 5 Schritten zum USP

1. Was machen meine Kollegen?

Schau dir an Wer, Wo und Wie auftritt. Was präsentiert der Künstler dem Kunden und im Vergleich was machst du anders? Hier macht es durchaus Sinn, dem ein oder anderen Kollegen mal genau auf die Finger zu schauen, diesmal weniger wegen der Tricktechnik, sondern eher wegen dem Drumherum.

2. Was sind meine Stärken?

Wenn man sich sein Kollegen mal angeschaut hat, ist es Zeit zu analysieren was sind meine Stärken? Für viele sind da auf den ersten Blick kaum welche vorhanden, doch glaubt mir nach genauem hinschauen und ein paar kleinen Sessions mit Freunden ist schnell die ein oder andere Stärke gefunden.

3. Was will der Kunde?

Hier ist es wichtig genau zu wissen, Wem möchte ich Was anbieten. Sicherlich nicht bei jeder Internetanfrage lohnt es sich genau zu recherchieren, man erkennt aber schnell in welcher Anfrage Potential steckt und kann sich diese raus picken und sich dementsprechend vorbereiten. Wenn ich genau weiss was ich anbiete und für den Kunden den Vorteil sehe, lässt es sich auch besser verkaufen.

4. Üben, Üben, Üben, der Feinschliff

Als Zauberkünstler ist man es gewöhnt täglich seine Kunststücke zu üben, vieles ist Fingerfertigkeit, den richtigen Moment zu finden und das ganze perfekt vorgeführt zu präsentieren. Genauso wichtig ist es an seinem Alleinstellungsmerkmal zu feilen, ähnlich einem Goldwäscher, immer wieder sieben, bis man den einen Klumpen um den sich alles dreht gefunden hat.

5. Mein USP!

Und zu guter Letzt kommt für viele der schwierigste Punkt, die ganzen Informationen dem Kunden schlüssig rüber zu bringen. Durch eine klare Botschaft in dem der entsprechende Nutzen für den Kunden klar definiert ist, positioniere ich mich in der Branche und um hier bei dem Goldwäschermodell zu bleiben, stecke ich meinen „Claim“ ab und markiere mein Revier.

Fazit

Kommunikation ist hilfreich, wir haben genügend Gesprächsstoff gefunden und sicherlich ist hier für den ein oder anderen etwas dabei. Sich mit seinem USP zu beschäftigen, somit auch seinen eigenen Marktwert besser kennen zu lernen und sich besser zu verkaufen ist für uns alle wichtig. Coca Cola ist bereits eine Marke, doch auch als Künstler kann man es schaffen sich als kleine „Marke“ zu verkaufen, also Prof in einem ganz bestimmten Bereich aufzutreten und Spass daran zu haben.

Nächster Schritt für euch sollte sein: Zettel und Stift suchen und anfangen die einzelnen Punkte durch zu gehen und euren USP definieren und zu finden. Ich würde mich freuen, wenn ihr uns an euren Ideen und Erfolgen teilhaben lasst und ein kurzes Feedback gebt.

PS: Nun ist der Artikel doch etwas länger geworden als geplant, somit werde ich zur Location „Café Moabit“ später noch etwas schreiben, Stoff genug ist dafür auch vorhanden …