Du hast einen tollen Zaubertrick gesehen und möchtest diesen nun üben, doch die Tricktechniken wollen sich nicht von heut auf morgen lernen lassen. Was also tun, damit das ganze nicht langweilig wird und man trotzdem die einzelnen Tricktechniken mit der nötigen Ausdauer und Spaß lernen kann? Es ist schwierig die perfekte Zaubertricks Anleitung zu schreiben, jeder Mensch lernt anders, der eine ist z.B. mehr der theoretische Typ, der andere ist paraktisch veranlagt. Am besten du fängst damit an, das Kunststück in kleinstmögliche Abschnitte oder Phasen zu teilen. Nehmen wir an, Du möchtest Kartentricks lernen, und nehmen wir weiter an, wir haben einen Kartentirck vor Augen, nennen wir ihn „unseren virtuellen Kartentrick“, dann zeige ich Dir hier an meinem Beispiel, wie ich vorgehe.
Zaubertricks Anleitung – ein virtueller Kartentrick
Wir zeigen ein Kartenspiel vor, dieses wird gemischt und dann auf einer Unterlage aufgefächert (ausgebreitet). Der Zuschauer wählt nun eine beliebige Karte, schaut sie sich an und zeigt sie den anderen. In der Zwischenzeit nimmst du das Spiel und lässt die Karte dann an eine beliebige Stelle zurücklegen. Hier passiert unsere erste geheime Tricktechnik, die wir später üben müssen. Jetzt wird das Spiel nochmal gemischt, hier haben wir Tricktechnik No. 2 zum üben. Als nächstes brauchen wir eine schöne Präsentation, um die Karte des Zuschauers wieder erscheinen zu lassen, soll heißen wir brauchen einen Text und eine neue Tricktechnik, denn einfach nur die Karte rauszusuchen und zu sagen, hier das war sie, reicht uns nicht aus. Also präsentieren wir nun die Karte und plötzlich ist sie wieder verschwunden, um dann auf magische Art und Weise in der Kartenschachtel wieder zu erscheinen. Voilà – der Applaus setzt ein, Du verbeugst Dich und alle sind begeistert.
Die Vorbereitung des Zaubertricks
Für unseren Kartentrick benötigen wir ein Kartenspiel, ein vollkommen normales, ich sag es extra mal so, ein nicht präpariertes Kartenspiel. Denn wir wollen unseren Zaubertrick mit Fingerfertigkeit und Übung zeigen, so dass am Ende des Kartentricks alles sofort untersucht werden kann und nichts, aber auch gar nichts zu finden ist wie Du das gemacht hast.
Die Präsentation oder Story
Während Du Dich mit unserem virtuellen Kartentrick beschäftigst, rattert es schon im Hinterkopf. Du überlegst Dir welche Story Du deinen Zuschauern auftischen möchtest. Hier orientierst Du Dich einfach an der Filmbranche und wählst ein Genre, welches Dir liegt, womit Du Dich also auskennst und auch überzeugend rüber kommst. Wie könnte Dein Einstieg los gehen, warum wird die Karte so zurück gegeben und was passiert mit ihr? Hat sie Angst, wenn sie zum Schluss in die Kartenschachtel gebeamt wird? Werden die anderen Karten sie vermissen? Am besten Du schreibst Dir die Ideen auf, dann können sie nicht verloren gehen. Grundsätzlich schreibe ich mir jede Story auf und im Laufe der Zeit wird sie mehr und mehr zu meiner eigenen Präsentation, mit meiner Wortwahl und Erzählstil.
Die Phasen von unserem virtuellen Kartentrick
Fangen wir mit der ersten Phase an, eine Karte soll gezogen werden, das heißt, wir zeigen ein gemischtes Spiel vor, mischen es vor den Augen der Zuschauer nochmal und haben nun die Wahl die Karte auf mehrere verschiedene Varianten ziehen zu lassen. Soll der Zuschauer die Karte aus dem Kartenband, welches du gekonnt auffächerst ziehen? Soll der Zuschauer, während du die Karten ab dribbelst stopp sagen? Vielleicht legst Du das Spiel auf den Tisch und der Zuschauer hebt irgendwo ab, oder aber Du fächerst das Spiel komplett auf dem Tisch aus und der Zuschauer zieht eine Karte.
Dies ist die erste Phase des Kartentricks und diese entscheidet z.B. auch ob der Zaubertrick im stehen oder am Tisch vorgeführt wird. Was für den weiteren Verlauf natürlich auch entscheidend ist.
Phase zwei unseres Kartentricks ist der Moment wo die Karte angeschaut wird und dann zurück ins Spiel kommt. Hier ist z.B. interessant wird die Karte unterschrieben oder nur so zurück gegeben. Je nach Ausgang des Kunststücks kann eine unterschriebene Karte den magischen Effekt natürlich wesentlich verstärken, da jedem Zuschauer in dem Moment klar ist, die Karte konnte auf keinen Fall ausgetauscht werden, denn mit der Unterschrift ist sie eine einzigartige Karte.
Phase drei unseres Kunststücks ist nun der Moment wo Deine Fingerfertigkeit eine Rolle spielt. Was geschieht mit der Karte, wie kontrollierst Du sie? Je nachdem ob Du die Karte an einer bestimmten Stelle im Spiel brauchst, z.B. oberste oder unterste Stelle, ist es nun wichtig ob gemischt werden darf, abgehoben wird oder Du mit Hilfe „unsichtbarer“ Fingerfertigkeit die Karte kontrollierst.
Eine weitere fingertechnische Raffinesse ist unserer Phase vier. Hier zeigen wir einige Spielkarten vor, unter anderem die Zuschauerkarte, doch vertauschen wir diese dann unsichtbar um sie für Phase 5 unbemerkt aus dem Spiel zu nehmen.
In Phase fünf wird die Karte nun auf magische Art und Weise aus dem Spiel in die leere Kartenbox wandern und dort dem Zuschauer zu guter Letzt überraschend präsentiert.
Das Üben unserer Phasen
Wir sind an einem Punkt angelangt, wo Du die einzelnen Tricktechniken üben kannst, ob nun in Folge wie der Kartentrick dann auch passiert oder in einzelnen Schritten. Hierzu brauchen wir noch keinen Text und können noch an Ideen und Handling feilen.
Kombination aus Vortrag und der Trickhandlung
Nun ist es an der Zeit, die ganzen Phasen mit unserem Vortrag zu kombinieren und daraus einen gut präsentierten Kartentrick zu machen.
Wenn ich meinen Vortrag einstudiert habe, spiele ich diesen mit dem kompletten Trickablauf für mich so oft durch, bis ich an beliebiger Stelle unterbrechen kann, falls man mal abgelenkt wird, und dort auch sofort wieder weiter machen kann. Dies ist für alle möglichen Situationen hilfreich, z.B. wenn ich als Close-up Zauberer zur Firmenfeier gebucht bin und gerade an einem Tisch meinen Kartentrick vorführe. Es kann plötzlich der Kellner kommen, einem Gast etwas runterfallen oder ein anderer Gast platzt unverhofft in die Präsentation, da sollte man für alle Fälle gewappnet sein.
Auch wenn Du den Text und den Trickablauf kannst, solltest Du nicht gleich zu Deinem gewünschtem Publikum rennen und Deinen Kartentrick vorführen. Es ist immer besser den neu gelernten Zaubertrick erstmal unter Freunden, der Familie durch zu spielen und die Reaktionen ab zu warten. Auch kann es passieren, dass Du plötzlich feststellst, irgendwas läuft noch nicht ganz rund an mancher Stelle. Aber wenn Du diese letzte Hürde gemeistert hast bist Du bereit für die Präsentation.
Fazit
Oft steckt so viel mehr hinter einem Zaubertrick als man bei einer guten Präsentation vermutet. Der Zuschauer sieht das finale Stück, nicht den ganzen Schweiß und die ausdauernde Übung. Das ist auch gut so, obwohl man schon manchmal sagen möchte wie hart man an dem Trick geübt hat, doch keine Angst, bei einer guten Präsentation wissen es die Zuschauer auch zu würdigen und oft reicht es, in die begeisterten und manchmal auch grübelnden Gesichter zu sehen.
Nun bleibt mir noch zu sagen: Nimm Dir ein Kartenspiel und übe Deinen ersten Kartentrick oder welchen Zaubertrick Du auch immer üben möchtest. Viel Spaß beim stöbern auf meinen Seiten und natürlich freue ich mich über Feedback.